Bauer kriegt Millionen vom Staat Polen für Druckerei

Beihilfe – die bekommt eigentlich nur jemand, der es nötig hat. Die Bauer Media Group kassiert vom Staat Polen nun 47 Millionen Euro Beihilfe für die neue Rotationstiefdruckanlage in Nowogrodziec rund 30 Kilometer hinter der deutsch-polnischen Grenze bei Görlitz. Die Freigabe dieses warmen Geldregens wurde von der EU-Kommission genehmigt. Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes hatte laut des Mediendienstes druck-medien.net dazu erklärt: „Das Wachstum auf dem Rotationstiefdruckmarkt verläuft langsamer als in der Wirtschaft insgesamt, und mit dem Vorhaben sollen umfangreiche neue Kapazitäten geschaffen werden. Wir müssen sicherstellen, dass die Beihilfe nicht zu einer Verfälschung der Wettbewerbsbedingungen auf diesem Markt führt.“ Zur nun erteilten Genehmigung der Beihilfe sagte die Kommissarin: „Ich freue mich, die Beihilfe für dieses bedeutende Investitionsprojekt genehmigen zu können, das einen Beitrag zur regionalen Entwicklung und zur Schaffung von Arbeitsplätzen in dieser benachteiligten Region Polens leisten wird. Die Kommission hat sich davon überzeugt, dass die Produktionskapazität und der Marktanteil nicht zu hoch sein werden.“

Währenddessen sind die Drucker bei bdk in Köln unterbeschäftigt, auch wenn TV Movie und Bravo wieder dort gedruckt werden. Minusstunden auf den Arbeitszeitkonten der Beschäftigten häufen sich. Wie EU-Kommissarin Kroes zu der Einschätzung kommt, dasWachstum auf den Rotationstiefdruckmarkt laufe zu langsam, erschließt sich ver.di angesichts der Überkapazitäten auf dem europäischen Markt nicht.

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